Newsletter

service@mgo-fachverlage.de

+49 8243 9692-0

»

»

»

Fast jeder zweite junge Mensch offen für Gründung

Fast jeder zweite junge Mensch offen für Gründung

Management , Zahnmedizin

Wirtschaft

mg° dental

Autor

3 MIN

Anmelden zum Favorisieren

erschienen in DZW

Ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist für 40 Prozent der jungen Menschen in Deutschland vorstellbar. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von 14- bis 25-Jährigen im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hervor. 

Während 11 Prozent eine Gründung schon fest einplanen, sind sich 29 Prozent noch nicht ganz sicher. Ein Drittel der Befragten kann sich eine Rolle als Gründer momentan zwar eher nicht vorstellen, schließt die Möglichkeit aber auch nicht aus. Rund ein Viertel gibt an, dass die Gründung eines Unternehmens für sie keine Option darstellt.

Gründungsbereitschaft unterschiedlich groß

Wie die Befragungsdaten zeigen, ist die Gründungsbereitschaft je nach Geschlecht, Wohnort und Alter unterschiedlich ausgeprägt. Männliche ­Jugendliche planen den Weg als Unternehmer eher ein als weibliche Jugendliche (14 Prozent gegenüber 9 Prozent). Bei Befragten aus Großstädten ist das Interesse an einer Gründung höher als bei denjenigen, die in Orten mit maximal 5.000 Einwohner leben. Ältere Befragte schließen eine Gründung häufiger aus als jüngere. 

Potenzial wird noch zu selten gehoben

„Fast jeder zweite junge Mensch bringt Interesse an der Gründung eines Unternehmens mit. Das ist zunächst eine gute Nachricht. Allerdings gehen viel weniger von ihnen diesen Schritt und gründen auch tatsächlich“, sagt Tobias Bürger, Experte der Bertelsmann-Stiftung für Jugend und Wirtschaft. Laut Global Entrepreneurship Monitor 2023 gründet in Deutschland nur knapp jeder Sechste zwischen 18 und 24 Jahren ein Unternehmen. „Das Potenzial für junges Unternehmertum in Deutschland wird noch zu selten gehoben. Daher müssen wir die Hürden besser erkennen und abbauen, die junge Menschen am Gründen hindern“, betont Bürger.

Fehlendes Zutrauen in eigene Kompetenzen 

Bei Befragten, die sich nicht vorstellen können zu gründen, führt dies rund jeder Vierte auf fehlendes Zutrauen in die eigenen Kompetenzen und eine damit verbundene Unsicherheit zurück. Jeder Fünfte zweifelt daran, über das nötige Wissen zu verfügen. Etwa jeder Sechste sorgt sich darum, dem mit einer Gründung einhergehenden Stress nicht gewachsen zu sein. Mangelndes Kapital oder fehlende Geschäftspartner fallen für die gründungsinteressierten jungen Menschen hingegen kaum ins Gewicht.

Bildungs- und Trainingsinhalte

Ausgehend von diesen Erkenntnissen empfehlen die Experten der Bertelsmann-Stiftung folgende Maßnahmen:

  1. Schon während der Schulzeit sollten unternehmerisches Denken und Handeln stärker gefördert sowie relevante Kompetenzen und Wissen für eine Gründung vermittelt werden. Dafür bieten sich bedarfsorientierte Bildungs- und Trainingsinhalte, zum Beispiel Workshops und Schülerfirmen, außerhalb der Schule an. Spezielle Angebote zum Aufbau von Resilienz würden dabei helfen, junge Menschen im Umgang mit Stress zu stärken.
  2. Es braucht eine gründungsfreundlichere Kultur. Hierbei kommt Netzwerken, vor allem solchen in ländlichen Regionen, für Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und gerade für junge Menschen, eine zentrale Rolle zu. Öffentlichkeit und Medien sollten die Vielfalt von Gründern sichtbarer machen, um das Stereotyp des männlichen, weißen Gründers mittleren Alters aufzubrechen. Ebenso ist es hilfreich, mehr Beispiele für sozial und ökologisch verantwortungsvoll handelnde Unternehmen ins Bewusstsein zu rücken und damit ein positiveres Bild vom Unternehmertum zu erzeugen.
  3. Es gilt die politischen Rahmenbedingungen zu verbessern. Beispielsweise sollten Verwaltungsprozesse beschleunigt und Bewerbungsverfahren für Förderprogramme vereinfacht werden. Zudem muss es gelingen, Informationsmaterialien übers Gründen zielgruppengerechter an junge Menschen zu bringen, vor allem über Social-Media-Kanäle. Auch ein leichterer Zugang zu Startkapital wäre hilfreich für Jungunternehmer. Mehr Gründungsstipendien, günstigere Kredite sowie auf junge Menschen spezialisierte Gründerfonds können dazu beitragen.

Titelbild: contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Stimmungsbarometer: Gesamtlage ist immer noch schlecht

Wirtschaft

Die Stimmung unter den niedergelassenen Ärzten hat sich im 1. Quartal 2025 weiter aufgehellt, zeigt einen leichten Zuwachs von 1,3 Punkten und liegt nun bei –24,3 Punkten.

Management, Zahnmedizin

Beitrag lesen

60 Jahre TePe – Seite an Seite mit zahnmedizinischen Experten

Wirtschaft

Bereits seit 1965 setzt TePe auf die Zusammenarbeit mit Zahnmedizinern, um neue Mundpflege-Lösungen zu finden oder zu optimieren. Die Mundhygieneprofis danken im Zuge des Jubiläums für diese Kooperationen.

Management, Zahnmedizin

Beitrag lesen

VDDI: Neue Höchstwerte bei Implantaten in Deutschland

Wirtschaft

Die dentale Implantologie bleibt auf Erfolgskurs, das belegen die vom VDDI erhobenen Marktdaten aus den Jahren 2022 und 2023, die einen neuen Höchstwert markieren.

Management, Zahnmedizin

Beitrag lesen