Die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) ruft die neue Bundesregierung auf, gemeinsam mit der Zahnärzteschaft die großen Erfolge bei der Mundgesundheit zu sichern und Grundlagen für die notwendige Planungssicherheit der Praxen zu schaffen.
Die Vertreter appellieren an die Politik, gemeinsam den Erfolgsweg der Prävention weiterzugehen und sie zum Leitbild der Gesundheitspolitik zu machen.
Denn allein eine umfassende Präventionsorientierung verbessert die Gesundheit und reduziert letztlich mittel- und langfristig die Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Stärkung der freiberuflichen Praxen
Zu einem leistungsfähigen Gesundheitssystem gehöre auch, die zahnärztlichen Versorgungsstrukturen zukunftsfest zu machen. Dazu muss es gelingen, das Netz der freiberuflichen Praxen nachhaltig zu stärken. Es brauche einen Gestaltungswillen für niederlassungsfreundliche Rahmenbedingungen sowie Unterstützung für die Anstrengungen der Selbstverwaltung. Die Vertreterversammlung fordert die Bundesregierung auf, bis spätestens Ende 2025 einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die nachgewiesenen Gefahren von investorenbetriebenen MVZ für die Patientenversorgung eindämmt. „Wir sind sehr froh, dass die Politik den dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf iMVZ erkannt hat. Jetzt ist entscheidend, dass wirksame Instrumente auch gesetzlich verankert werden“, sagte Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV. Zusätzlich müsse der Bürokratieabbau im Gesundheitswesen umfassend und zügig angegangen werden.
Digitalisierung neu denken
Ein Paradigmenwechsel sei auch bei der Digitalisierung erforderlich. „Terminvorgaben, Sanktionen beim Honorar und Kürzungen der TI-Pauschale schaden der Akzeptanz der Digitalisierung. Stattdessen sollte die Nutzung durch Anreize gefördert werden“, forderte Dr. Karl-Georg Pochhammer, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der KZBV. Zugleich begrüßte er den Start der elektronischen Patientenakte (ePA) auf freiwilliger Basis.
Die Vertreterversammlung ist das wichtigste Selbstverwaltungsorgan der KZBV und oberstes Entscheidungsgremium der knapp 63 000 Zahnärzte, die an der vertragszahnärztlichen Versorgung in Deutschland teilnehmen. Sie hat 60 Mitglieder.
Quelle: KZBV