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MIH: Behandlung und Therapie der Kreidezähne

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MIH als neue Volkskrankheit taucht bei Kindern immer häufiger auf und sorgt sogar für größere Probleme als Karies. Aber was sind die Ursachen der sogenannten „Kreidezähne“? In einem Pressegespräch der KZV und BARMER Hessen gingen Experten unter anderem dieser Frage auf den Grund. Außerdem wurde deutlich, wie wichtig die Früherkennung bei der MIH-Behandlung ist.

Schlimmer als Karies

Aus dem BARMER Zahnreport 2020 gehen neue Zahlen für das Auftreten von MIH hervor. Fünf Prozent der Kinder in Hessen zwischen sechs und zwölf Jahren seien laut Report betroffen. Das sind fast 20.000 Kinder. In ganz Deutschland leiden durchschnittlich etwa zehn bis 15 Prozent der Kinder an MIH. Eine große Rolle komme den Eltern der Kinder zu, die Routineuntersuchungen zur Vorsorge und Früherkennung nutzen sollten. Das erklärte Martin Till, Landesgeschäftsführer der BARMER Hessen. Mittlerweile sei MIH ein größeres Problem als Karies in der Altersgruppe der 12-Jährigen, beschreibt Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Direktor der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde, Justus-Liebig-Universität Gießen, die Situation. Wenn Milchzähne von MIH betroffen seien, dann sei die Chance auf MIH bei bleibenden Zähnen um elf Prozent erhöht, so Krämer bei einem Pressegespräch der KZV und BARMER Hessen am 29. Juni.

Ursachen für Kreidezähne weiter unklar

Aber was sind die Ursachen von MIH? Das ist immer noch nicht geklärt. Zwischen dem achten Schwangerschaftsmonat und dem vierten Lebensjahr findet die Schmelzentwicklung der ersten Molaren und der Schneidezähne statt. Die Schmelzentwicklung ist bei MIH gestört ist, also muss dieses Zeitfenster entscheidend sein. In Betracht kommen viele verschiedene Ursachen. Als mögliche Auslöser gelten Probleme in der Schwangerschaft, Infektionskrankheiten, Antibiotikagaben, Windpocken oder Erkrankungen der oberen Atemwege. Auch das in Weichmachern enthaltente Bisphenol A (Dioxin, PCB) aus Kunststoffen, die über die Nahrung aufgenommen werden, scheinen einen Einfluss zu haben. Die Ursachenforschung ist aber weiterhin nicht abgeschlossen.

Was kann eine MIH-Behandlung?

Eine chronische Entzündung der Pulpa durch die erhöhte Porosität des Schmelzes sorgt laut aktueller Untersuchungen für die Empfindlichkeit der Zähne mit MIH. Die Betroffenen klagen über Schmerzen beim Trinken, Essen und Zähneputzen. Dadurch leidet nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Behandlung bei Dir in der Praxis fällt schwer. Je nach dem, wie schwer die MIH ausgeprägt ist, erfolgt die Behandlung. Das Würzburger MIH-Konzept soll als Handlungsanweisung zur angemessenen Versorgung dienen. An erster Stelle steht die Aufklärung der Eltern und der Erhalt der betroffenen Zähne. Ein Ziel ist es, den Schmerz beim Patienten auszuschalten. Das Würzburger MIH-Konzept unterscheidet bei der Therapie zwischen einem Index von null bis vier, wobei null keine MIH und vier eine MIH mit Hypersensitivität mit Substanzdefekt darstellt. Die Therapie reicht je nach Index von Prävention über Versiegelung, kurz- oder langfristige provisorische Restaurationen bis hin zur definitiven Restauration oder Extraktion.

Würzburger MIH-Konzept Behandlung hohes Kariesrisiko
Behandlungskonzept bei hohem Kariesrisiko

[su_box title=”Infos zu MIH” box_color=”#dc08bc” radius=”4″]Bei der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) kommt es zu einer Störung der Schmelzbildung, besonders bei den ersten bleibenden Backenzähnen und häufig an den Frontzähnen. Auch Milchzähne können „Kreidezähne“ sein. MIH äußert sich durch weiße bis gelblich-braune Flecken auf den betroffenen Zähnen. Je größer und dunkler die verfärbten Stellen sind, desto stärker ist die Störung der Schmelzbildung. Es können entweder einzelne Höcker oder aber die gesamte Oberfläche der Zähne durch MIH betroffen sein. Bei der schweren Form treten kleine oder größere Absplitterungen oder fehlende Schmelz- und Dentinareale auf. Die veränderten Zähne sind besonders kälteempfindlich. Auch das Zähneputzen bereitet den betroffenen Kindern Schmerzen, sodass sie teilweise gar nicht putzen können. [/su_box] Quelle: KZV Hessen, BARMER

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