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Zahnarztpraxen werden ­Opfer von Cyberkriminellen

Zahnarztpraxen werden ­Opfer von Cyberkriminellen

Management , Zahnmedizin

Steuer & Recht

mg° dental

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3 MIN

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erschienen in DZW

Welchen Schutz gibt es vor Cyberkriminalität?

Der BKA-Präsident Holger Münch hat vor Cyberkriminellen gewarnt, die vermehrt Arzt- und Zahnarztpraxen angreifen, was massive Auswirkungen haben kann. „Die Bedrohung durch Cybercrime steigt seit Jahren und verursacht teils massive wirtschaftliche und gesellschaftliche Schäden“, sagte Münch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Häufiger als früher zielten Cyberkriminelle auf öffentliche Verwaltungen, Hochschulen und Arztpraxen ab. „Auch diese Angriffe können massive Auswirkungen haben, wenn etwa Verwaltungen über Wochen arbeitsunfähig sind.“

Cyber-Studie 2023

Die HDI-Versicherung beschreibt in der Cyber-Studie 2023 die Hauptursachen für Cyberangriffe: So steht an erster Stelle mit 20 Prozent das Vortäuschen falscher Identitäten anhand von Spam und Phishing-Mails, Anhänge in E-Mails mit Schadsoftware an Mitarbeiter 19 Prozent, Angriffe über Mitarbeiter-Account-Zugänge, Social Engeneering 11 Prozent, versteckter Download über eine Internetseite mit einer Schadsoftware 10 Prozent, Serviceüberlastung durch unzählige Anrufe, auch DDoS-Angriff genannt, 9 Prozent, Ausnutzung von Schwachstellen beim Homeoffice beziehungsweise mobilen Arbeiten 7 Prozent, Schhwachstellen in Soft- oder Hardware, Backdoor 7 Prozent, Angriffe über erweiterte Computer- oder IoT-Netzwerke, Botnetze 5 Prozent, Angriffe über Wartungsschnittstellen wie zum Beispiel Drucker, Kopierer, Kameras 5 Prozent, unbekannt/keine Angabe 7 Prozent. 

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Was können Sie dagegen tun?

Als Praxisinhaber können Sie sich durch gezielte Prävention und/oder mit einer Versicherungslösung vor Cyberangriffen schützen. Präventionsmaßnahmen sind unter anderem:

  • Sicherheitsupdates auf Servern und Clients möglichst zeitnah zu installieren
  • Möglichst alle Geräte, die Zugang zum Internet haben, müssen geschützt werden.
  • Altgeräte ohne Sicherheitsupdates sind vom Netzwerk zu trennen.

Darüber hinaus ist die gezielte Schulung von Mitarbeitern die beste Prävention. Bei einer aktuellen Studie zur Cybersicherheit des Versicherers HDI schätzten Unternehmen, dass 83 Prozent der Cyberangriffe durch die eigenen unzureichend geschulten Mitarbeiter verursacht werden.

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Sind Cyberversicherungen sinnvoll?

Die Leistung einer Cyberversicherung geht weit über die reine Versicherungsleistung hinaus. Grundsätzlich leistet eine Cyberversicherung in den Bereichen Schadensprävention, Notfallhilfe und der reinen Versicherungsleistung.

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Das Besondere an einer Cyberversicherung ist, dass der Praxisinhaber in Form der Mitarbeiterschulungen also schon dann eine Leistung erhält, wenn noch gar kein Versicherungsfall eingetreten ist. Diese beinhalten kurze, spannende Online-Trainings, die grundlegendes Wissen rund um Cybersicherheit vermitteln. Mitarbeiter testen simulierte Phishing-E-Mails in der Praxis und verankern somit das Sicherheitswissen, Zertifikate dokumentieren Lernerfolge und dienen als Nachweis für Versicherungen oder Behörden. Die Schulungen laufen so lange, wie der Versicherungsvertrag besteht.

Die Kosten einer Cyberversicherung

Der Beitrag ist grundsätzlich abhängig vom Praxisumsatz, der Höhe der Selbstbeteiligung und der gewünschten Versicherungssumme. Ein Beispiel: Bei einem Honorarumsatz der Praxis in Höhe von 500.000 Euro, einer Selbstbeteiligung von 1.000 Euro und einer Versicherungssumme von 100.000 Euro beträgt der Jahresbeitrag lediglich 408,17 Euro (inklusive Steuer).

Titelbild: pixabay.com – Gerd Altmann/Statistiken: HDI Cyberstudie 2023


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