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Probiotika als Baustein der Prophylaxe und Therapie

Probiotika als Baustein der Prophylaxe und Therapie

Fachartikel , Praxisteam

Ernährung & Supplements

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Gingivitis, Parodontitis und periimplantäre Mukositis sind gefürchtet – gerade unter Menschen, die um ihre Prädisposition wissen. Eine ausbalancierte orale Mikrobiota kann das Risiko vermindern und Beschwerden verbessern [1,2]. Das Probiotikum Limosilactobacillus reuteri Prodentis, enthalten in GUM PerioBalance, unterstützt diesen Prozess [6–12]. Bis zu 90 Prozent aller Erwachsenen weltweit hatten Schätzungen zufolge bereits mindestens einmal eine Gingivitis [3]. Diese schreitet häufig zur chronischen Entzündung des Zahnhalteapparats voran. Mit einer moderaten bis schweren Parodontitis lebt mehr als die Hälfte aller älteren Erwachsenen in Deutschland [3]. Zudem werden immer mehr Implantate bei Zahnverlust gesetzt. Vier von zehn entwickeln eine periimplantäre Mukositis, die in einer Periimplantitis münden kann [4]. Doch diese Entzündungen sind zum Glück kein unabwendbares Schicksal. Patient:innen sollten wissen, dass die mangelnde Plaquekontrolle der Hauptrisikofaktor sowohl für Gingivitis und Parodontitis als auch für periimplantäre Mukositis darstellt [3,4]. Daher sollte eine Beratung und Schulung zur häuslichen Mundhygiene – vom Zähneputzen über die Interdentalreinigung bis hin zu Mundspülungen – direkt nach der Implantatsetzung erfolgen. So kann das Risiko für entzündliche Erkrankungen reduziert werden. Mit den Patient:innen sollten regelmäßige Vor- und Nachsorgetermine vereinbart und zudem professionelle Zahnreinigungen durchgeführt werden. Besonders gefährdete Personen im Fokus Patient:innen mit kognitiven oder körperlichen Einschränkungen tun sich allerdings oft schwer damit, ihre Zähne und ihr Zahnfleisch effektiv zu pflegen. Hier können ein Wechsel der Zahnbürste sowie Interdentalreiniger, eine angepasste Reinigungstechnik, die Verwendung antimikrobieller Mundspülungen und vermehrte Kontroll- bzw. Nachsorgetermine die Plaquekontrolle verbessern [3,4]. Das Rauchen sowie Diabetes mellitus erhöhen Studien zufolge sowohl das Risiko für die periimplantäre Mukositis als auch für das Voranschreiten einer Gingivitis zur Parodontitis [3,4]. Raucher:innen sollten darum zu den Vorteilen des nikotinfreien Lebens speziell in Bezug auf die Mundgesundheit beraten werden. Bei Implantaten haben ehemalige Raucher:innen weniger Komplikationen zu erwarten als aktive Raucher:innen – auch diese Information kann zum Aufhören motivieren [4]. Menschen mit Diabetes mellitus sollten auf eine gute glykämische Kontrolle und eine angepasste Mundhygiene achten [3,4]. Eine besondere Risikogruppe für Gingivitis sind Schwangere, da die hormonellen Veränderungen zu einer schlechteren Durchblutung der Mundschleimhaut und mehr Entzündungsneigung führen. Den Verlauf der Schwangerschaft hindurch kommt es also besonders auf eine gute und gründliche Mundhygiene an [5]. Studienergebnisse: Wie Probiotika die Mundgesundheit unterstützen Patient:innen können zudem von Probiotika profitieren, die die Zusammensetzung der Mundmikrobiota positiv beeinflussen. Das Probiotikum Limosilactobacillus reuteri Prodentis zum Beispiel, enthalten in GUM PerioBalance, hat erwiesenermaßen antiinflammatorische Eigenschaften und kann pathogene Bakterien zurückdrängen. Studien arbeiteten vor allem für Risikopatient:innen wie Schwangere oder Menschen mit chronisch entzündlichen Erkrankungen signifikante Vorteile durch dessen Einnahme heraus [6, 7]. Bei Gingivitis zeigen placebokontrollierte Studien, dass L. reuteri Prodentis sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch wirken kann. Eine placebokontrollierte Studie mit Seeleuten im Einsatz (davon 94 Prozent männlich) zeigte eine Verbesserung der klinischen Parameter Sondierungstiefe, Blutung bei Sondieren, Attachmentlevel und Plaque-Index. Auch Studienteilnehmer, die bereits an Gingivitis und Parodontitis litten, profitierten von den Lutschtabletten mit L. reuteri Prodentis [8]. In Studien, die ausschließlich Menschen mit chronischer Parodontitis einschlossen, zeigte L. reuteri Prodentis Potenzial als Behandlungsbaustein. Ergänzend zu Maßnahmen wie Scaling und Root Planing eingesetzt, beeinflusste die Einnahme des Probiotikums klinische Parameter wie Plaque-Index, Blutung bei Sondieren oder Taschentiefe positiv. Darüber hinaus sank das Risiko einer Krankheitsprogression [9,10]. Vielversprechende Ergebnisse gab es auch in zwei placebokontrollierten Studien zur periimplantären Mukositis. Eine schloss Patient:innen mit Mukositis sowie Gesunde mit ein [11], die zweite ausschließlich Menschen mit periimplantärer Mukositis [12]. Die klinischen Parameter Sondierungstiefe, Bleeding on Probing, Plaque-Index [11,12] sowie das Volumen periimplantärer Sulkusflüssigkeit [11] verbesserten sich bei Erkrankten wie Gesunden, die Tabletten mit L. reuteri Prodentis lutschten, nicht aber in den Kontrollgruppen. Ebenso verminderten sich in den Verum-Gruppen die Entzündungsparameter. Die 2023 veröffentlichte S3-Leitlinie zur Prävention und Therapie periimplantärer Erkrankungen erwähnt die Einnahme von Probiotika darum als mögliche Ergänzung der Therapie einer periimplantären Mukositis [4]. Wissenswertes zu GUM PerioBalance GUM PerioBalance ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit Limosilactobacillus reuteri Prodentis, das pro Lutschtablette mindestens 200 Millionen aktive Bakterien enthält. Dosis und Einnahmedauer hängen vom Gesundheitszustand und den Therapiezielen ab. Eine Einnahme während der Schwangerschaft ist unbedenklich [5]. Mit GUM PerioBalance kann das Gleichgewicht der oralen Mikroflora auch nach einer Parodontaltherapie oder einer professionellen Zahnreinigung wiederhergestellt und langfristig erhalten werden. Weitere Informationen unter https://professional.sunstargum.com/de-de Nachhaltigkeit – mehr als nur ein Wort Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren im Rahmen des Umweltschutzes immer mehr an Bedeutung gewonnen. Bei SUNSTAR wird das Wort mit Leben gefüllt, denn die Überzeugung spiegelt sich in allen Geschäftsaktivitäten wider und ist damit ein gelebter Wert. So wird etwa die gesamte Produktionskette regelmäßig einer Analyse unterzogen, um die einzelnen Prozesse zu optimieren. Ziel ist es, die Gesamtauswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Vier Schritte lenken dabei in die richtige Richtung:

  1. Reduce: Reduzierung von CO2- und anderen Emissionen an Unternehmensstandorten sowie von Kunststoffmengen, die für unsere Produkte verwendet werden.
  2. Reuse: Förderung der Wiederverwendung von Produkten und/oder Teilen von Produkten.
  3. Recycle: Förderung durch recyclingfähiges Produktdesign und Verwendung von recyclingfähigen Materialien.
  4. Recover: Förderung des Ersatzes von aus Erdöl gewonnenen Materialien durch wiederverwertbare Materialien.

Was bereits umgesetzt wurde:

  • Implementierung lokaler Recyclingprogramme in Europa
  • Zertifizierung nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001
  • Aufstellung eines EnUmt (Energie- und Umwelt-Team)
  • Gründung des Global Environment Committees
  • Betreiben einer der größten PV-Anlagen
  • Einsatz von Ökostrom
  • Systematisches Energiemanagement (zertifiziert nach ISO 50001)
  • Klimaneutrale Produkte
  • Unterstützung mehrerer Klimaschutzprojekte

Die SUNSTAR Group verfolgt die langfristige Vision, Nachhaltigkeit zu fördern und ein nachhaltiges Management sicherzustellen. Mehr dazu unter: https://professional.sunstargum.com/de-de/ueber-uns/nachhaltigkeit.html Quellen: [1] Allaker RP, Stephen AS. Use of Probiotics and Oral Health. Curr Oral Health Rep. 2017; 4(4):309–318. doi: 10.1007/s40496-017-0159-6 [2] Chugh P, et al. A critical appraisal of the effects of probiotics on oral health. Journal of Functional Foods 2020:103985. doi: 10.1016/j.jff.2020.103985 [3] S3-Leitlinie Häusliches chemisches Biofilm-Management in der Prävention und Therapie der Gingivitis (2018). https://register.awmf.org/assets/guidelines/083-016l_S3_Haeusliches-chemisches-Biofilmmanagement-Praevention-Therapie-Gingivitis_2021-02.pdf [4] Herrera D, et al. EFP workshop participants and methodological consultant. Prevention and treatment of peri-implant diseases-The EFP S3 level clinical practice guideline. J Clin Periodontol. 2023 Jun;50 Suppl 26:4-76. doi: 10.1111/jcpe.13823 [5] Togoo RA, et al. Knowledge of Pregnant Women about Pregnancy Gingivitis and Children Oral Health. Eur J Dent. 2019 May;13(2):261-270. doi: 10.1055/s-0039-1693236. [6] Schlagenhauf U, et al. Regular consumption of Lactobacillus reuteri containing lozenges reduces pregnancy gingivitis: an RCT. J Clin Periodontol 2016; 43:948-954. doi: 10.1111/jcpe.12606 [7] Schlagenhauf U, Jockel-Schneider Y. Probiotics [7] Schlagenhauf U, Jockel-Schneider Y. Probiotics in the Management of Gingivitis and Periodontitis. A Review. Front. Dent. Med. 2021:708666. doi: 10.3389/fdmed.2021.708666 [8] Schlagenhauf U, et al. Consumption of Lactobacillus reuteri-containing lozenges improves periodontal health in navy sailors at sea: A randomized controlled trial. J. Periodontol. 2020. doi: 10.1002/JPER.19-0393 [9] Teughels W, et al. Clinical and microbiological effects of Lactobacillus reuteri probiotics in the treatment of chronic periodontitis: a randomized placebo?controlled study. Clin Periodontol. 2013; 40(11):1025-35. doi: 10.1111/jcpe.12155 [10] Tekce M, et al. Clinical and microbiological effects of probiotic lozenges in the treatment of chronic periodontitis: a 1?year follow?up study. J Clin Periodontol. 2015; 42(4):363–72. doi: 10.1111/jcpe.12387 [11] Flichy-Fernández AJ, et al.: The effect of orally administered probiotic Lactobacillus reuteri-containing tablets in peri-implant mucositis: a double-blind randomized controlled trial. J Periodontal Res. 2015 Dec;50(6):775-85. doi: 10.1111/jre.12264 [12] Galofré M, et al. Clinical and microbiological evaluation of the effect of Lactobacillus reuteri in the treatment of mucositis and peri-implantitis: A triple-blind randomized clinical trial. J Periodontal Res. 2018;53(3):378-390. doi: 10.1111/jre.12523

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