Newsletter

service@mgo-fachverlage.de

+49 8243 9692-0

»

»

»

»

Teamführung in der Praxis – wie starke Teams wachsen und bestehen bleiben

Adobe Stock, CSRRDRGZ

Teamführung in der Praxis – wie starke Teams wachsen und bestehen bleiben

Praxisteam , Management

Praxisorganisation

mg° dental

Autor

4 MIN

Anmelden zum Favorisieren

Erfolgreiche Teams sind kein Zufallsprodukt – sie entstehen durch bewusste Führung, klare Rollen, Kommunikation und eine gelebte Fehlerkultur.

Doch es geht dabei um mehr als reine Organisation: Es geht um Vertrauen, Entwicklung und den gemeinsamen Willen, besser zu werden. DH Désirée Voglau zeigt praxisnah, wie leistungsstarke Teams entstehen – und was es braucht, damit sie langfristig motiviert, stabil und erfolgreich bleiben.

Die Stärke eines Teams liegt in der Unterschiedlichkeit seiner Mitglieder. Verschiedene Denk- und Arbeitsweisen ergänzen sich – wenn sie gezielt eingesetzt werden. Zwei bewährte Modelle helfen, diese Vielfalt sichtbar zu machen und wirksam im Team zu verankern:

Die Belbin-Teamrollen

Der britische Forscher Meredith Belbin identifizierte neun typische Rollen, die Menschen in Teams einnehmen:

  • Koordinator (Chairperson): behält den Überblick, delegiert Aufgaben effektiv und fördert die Zusammenarbeit.
  • Macher (Shaper): bringt Schwung ins Team, übernimmt Verantwortung und scheut Konflikte nicht.
  • Umsetzer (Implementer): denkt praktisch und strukturiert, setzt Ideen konsequent um.
  • Erfinder (Plant): kreativ und ideenreich, liefert unkonventionelle, innovative Lösungen.
  • Teamarbeiter (Teamworker): vermittelt, unterstützt und fördert ein harmonisches Miteinander.
  • Wechsler (Resource Investigator): bringt Impulse von außen ein, erkundet neue Chancen.
  • Perfektionist (Completer Finisher): detailorientiert, qualitätsbewusst und verlässlich in der Umsetzung.
  • Spezialist (Specialist): liefert tiefes Fachwissen und Expertise.
  • Prüfer (Monitor Evaluator): denkt analytisch und kritisch, trifft fundierte Entscheidungen.

Ein gut aufgestelltes Team deckt möglichst viele dieser Rollen ab – für ein ausgewogenes Zusammenspiel aus Kreativität, Struktur, Dynamik und Reflexion.

Das DISG-Modell: Verhalten verstehen und ergänzen

Das DISG-Modell beschreibt vier grundlegende Verhaltensstile, die im Teamkontext besonders relevant sind:

  • Dominant (D): zielorientiert, entscheidungsfreudig, durchsetzungsstark
  • Initiativ (I): kommunikativ, inspirierend, begeisterungsfähig
  • Stetig (S): hilfsbereit, zuverlässig, teamorientiert
  • Gewissenhaft (G): strukturiert, analytisch, qualitätsbewusst

Menschen vereinen oft mehrere Stile in unterschiedlicher Ausprägung. Ein vielfältiges Team, das alle vier Verhaltensstile abbildet, ist besonders flexibel – und kann sowohl schnell entscheiden als auch langfristige Prozesse souverän steuern.

Teamentwicklung: vom Start zur Spitzenleistung


Teams entwickeln sich in klar erkennbaren Phasen – ein Modell, das auf den Psychologen Bruce Tuckman zurückgeht:

  • Forming – Orientierung: Erste Kontakte, unklare Rollen, vorsichtiges Abtasten
  • Storming – Auseinandersetzung: Unterschiedliche Erwartungen und Arbeitsstile führen zu Reibungen und Konflikten
  • Norming – Stabilisierung: Rollen, Regeln und Prozesse werden klarer, Vertrauen wächst
  • Performing – Leistungsphase: Das Team arbeitet eigenständig, zielgerichtet und effizient zusammen

Führung bedeutet hier Begleitung: Besonders in der konfliktreichen Storming-Phase braucht es klare Unterstützung, Orientierung und Impulse zur Weiterentwicklung.

Fehlerkultur: Lernen statt Schuldzuweisungen

Eine gesunde Fehlerkultur fördert Vertrauen und kontinuierliches Lernen. Sie zeigt sich darin, dass:

  • offen über Fehler gesprochen wird – ohne Angst vor Schuld
  • Fehler als Lernchancen verstanden werden
  • Verantwortung übernommen wird – ohne Bloßstellung

Führungskräfte geben den Ton an: Wer eigene Fehler offen reflektiert, schafft Raum für Entwicklung.

Praxisnah formulieren:

  • „Was lief bei Projekt X nicht optimal – und was lernen wir daraus?“
  • „Ich habe einen Fehler gemacht – und arbeite daran.“
  • „Fehler passieren – wichtig ist, wie wir damit umgehen.“

Konflikte erkennen und konstruktiv lösen

Konflikte sind Teil jeder Teamdynamik – oft sogar Ausdruck von Engagement. Entscheidend ist der Umgang damit:

  • Frühzeitig wahrnehmen: Körpersprache, Spannungen und Rückzug ernst nehmen
  • Klar und offen ansprechen: ohne Umwege, lösungsorientiert
  • Moderieren statt dominieren: Führung begleitet, aber unterdrückt nicht
  • Interessen statt Positionen betonen: Was verbindet, nicht was trennt

Hilfreiche Methoden sind z. B. Mediation, gewaltfreie Kommunikation oder regelmäßige Retrospektiven – sie machen Konflikte zu einem Impuls für Entwicklung statt Blockade.

Fazit: Gute Teams brauchen gute Führung

Starke Teams entstehen nicht von selbst. Sie wachsen durch aktives Teambuilding, klare Rollenverteilung, eine offene Fehler- und Konfliktkultur und kontinuierliche Reflexion. Führung heißt in diesem Kontext nicht Kontrolle, sondern Unterstützung, Entwicklung und Vertrauen. So wird aus einer Gruppe engagierter Menschen ein stabiles, motiviertes und dauerhaft leistungsfähiges Team.

DH Désirée Voglau
DH Désirée Voglau

DH Désirée Voglau

Titelbild: Adobe Stock, CSRRDRGZ

Weitere Beiträge zu diesem Thema

minilu gewinnt Award

minilu gewinnt den German Brand Award und den Dental Marketing Award

Praxisorganisation

Das Online-Dentaldepot minilu.de ist stolzer Gewinner von gleich zwei wichtigen Awards in insgesamt fünf Kategorien.

Praxisteam, Management

Beitrag lesen
Adobe Stock, CSRRDRGZ

Teamführung in der Praxis – wie starke Teams wachsen und bestehen bleiben

Praxisorganisation

Erfolgreiche Teams sind kein Zufallsprodukt – sie entstehen durch bewusste Führung, klare Rollen, Kommunikation und eine gelebte Fehlerkultur.

Praxisteam, Management

Beitrag lesen
minilu Handschuhe

Sicherer Schutz in der Praxis – das geht auch in bunt!

Praxisorganisation

Zum Schutz von Patient:innen und Team sind Handschuhe in Zahnarztpraxen unverzichtbar – und die Auswahl ist groß. Deshalb lohnt sich ein Blick auf einige der farbenfrohen Lieblingsprodukte aus meinem Sortiment!

Praxisteam, Management

Beitrag lesen