Newsletter

service@mgo-fachverlage.de

+49 8243 9692-0

»

»

»

Wie viel Fluorid ist richtig für Kinder?

Wie viel Fluorid ist richtig für Kinder?

Fachartikel , Praxisteam

Prophylaxe & Dentalhygiene

mg° dental

Autor

3 MIN

Anmelden zum Favorisieren

Wie viel Fluorid sollte eine Zahnpasta für Kinder beinhalten? Und ab welchem Alter sollte man sie verwenden? Fachkräfte fordern schon länger eine einheitliche Handlungsempfehlung zur Kariesprävention im Säuglings- und Kindesalter. Relevante Fachgesellschaften und -organisationen haben diese nun gemeinsam entwickelt.

Anstatt viele verschiedene Empfehlungen nebeneinander, gibt es nun eine gemeinsame für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren. Koordiniert wurde der Prozess vom Netzwerk Gesund ins Leben. „Das ist ein Meilenstein für die frühkindliche Gesundheitsprävention und hilft allen sehr dabei, die Maßnahmen zur Kariesprävention im individuellen Alltag von Familien mit Babys und kleineren Kindern besser zu verankern“, erklärt Netzwerkleiterin Maria Flothkötter.

Gewohnheit werden lassen

Denn bisher sei die Karieshäufigkeit im Milchgebiss in den letzten 30 Jahren nur um 35 Prozent zurückgegangen. Besonders häufig trete Karies bei Sechs- bis Siebenjährigen auf, gerade auch bei Kindern aus sozial schwächeren Familien. „Wenn Präventionsmaßnahmen schon im frühen Kleinkindalter zur Gewohnheit werden und im Alltag verankert sind, bleiben sie im späteren Kindes-, Jugend-und Erwachsenenalter als Routinen etabliert“, beschreibt Dr. Burkhard Lawrenz, Kinder- und Jugendarzt aus dem Berufsverband der Kinder- und Jugenärzte (BVKJ), weiter.

Und Fluorid spiele für Kinder bei der Kariesprävention eine große Rolle, auch zu viele Süßigkeiten oder Limonaden sollten nicht auf dem Speiseplan stehen. Doch wie sehen die Empfehlungen nun genau aus?

Ab der Geburt

Schon ab der Geburt empfiehlt sich die Gabe von Fluorid in Form von täglich einer Tablette in Kombination mit Vitamin D. Mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes sollte auch das Zähneputzen beginnen. Dabei bieten sich den Eltern zwei Möglichkeiten:

  • Eltern geben ihrem Kind weiterhin eine Fluoridtablette in Kombination mit Vitamin D und verwenden beim Zähneputzen keine Zahnpasta oder eine ohne Fluorid.
  • Als Alternative geben Eltern ihrem Kind nur Vitamin D (Tablette) und putzen die Kinderzähne mit einer bis zu reiskorngroßen Menge Zahnpasta mit 1.000ppm Fluorid.

Ab dem 1. Geburtstag

Ist das Kind ein Jahr alt geworden, sollten die Eltern für die Kinderzahnpflege zweimal täglich eine fluoridhaltige Zahnpasta (1.000ppm) verwenden. Die genaue Dosierung auf Reiskorngröße sei dabei wichtig, um eine zu hohe Fluoridaufnahme zu vermeiden. Nach dem zweiten Geburtstag erhöht sich die Dosierung auf Erbsengröße. Neben der häuslichen Zahnpflege kann auch noch ein drittes Zähneputzen in Kindergarten und Kitas hinzukommen.

Elementarer Bestandteil der Gesundheitsprävention sei die Beratung und Aufklärung beiden kinder-und jugendärztlichen Vorsorgeuntersuchungen und die praktische Schulung der Eltern bei den zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen, so Flothkötter. Einen Anspruch auf zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen haben Eltern ab dem sechsten Lebensmonat des Kindes.

Alle weiteren Informationen zur Handlungsempfehlung findest Du hier.

[su_button url=”https://www.gesund-ins-leben.de/fileadmin/resources/files/PDFs/0250_2407_web.pdf” target=”blank” background=”#dc08bc” size=”6″ wide=”yes” center=”yes” icon=”icon: hand-o-right” rel=”nofollow”]Hier geht es zur Handlungsempfehlung[/su_button]

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Neue Regeln für UPT: Digital unterstützt wird‘s einfacher!

Strukturierte Parodontitis-Therapie: Neue UPT-Regeln ab Juli 2025 Unsere gemeinsame Mission ist klar: Die Mundgesundheit unserer Patienten durch Prävention und eine strukturierte Parodontitis-Therapie zu erhalten oder stabilisieren. Denn Parodontitis ist eine Volkskrankheit – und die häufigste Ursache für vermeidbaren Zahnverlust, wenn sie unbehandelt bleibt. Seit dem 1. Juli 2021 ermöglicht die PAR-Richtlinie ein wissenschaftlich fundiertes, umfassendes Stufenkonzept zur Behandlung. Doch der anfänglichen Begeisterung folgte 2023 die Ernüchterung: Die Budgetierung und die komplexen Regelungen der PAR-Behandlungsstrecke führten zu Abrechnungsfehlern und großer Frustration in den Praxisteams. Zum 1. Juli 2025 treten nun längst überfällige Änderungen für die Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT) in Kraft. Herausforderungen

Fachartikel, Praxisteam

Beitrag lesen

Parodontitis vorbeugen: Dazwischen – Lücken, Nischen, Taschen

Europäischer Tag der Parodontologie: Interdentalpflege schützt vor Entzündungen Schon gewusst? Zahnbürsten erreichen nur 70 Prozent der Zahnoberfläche. Um auch die restlichen Flächen zu reinigen, sollten Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide täglich zum Einsatz kommen. Denn je weniger Zahnbelag anhaftet, desto niedriger ist das Risiko für eine Zahnfleischentzündung. Sie kann sich zu einer Parodontitis weiterentwickeln. Laut aktueller Sechster Deutscher Mundgesundheitsstudie (DMS 6) leiden in Deutschland schätzungsweise 14 Millionen Menschen an einer schweren Parodontitis. Die fortgeschrittene Entzündung der zahntragenden Gewebe gefährdet sowohl die Zähne als auch die Gesundheit des ganzen Körpers. Zum Europäischen Tag der Parodontologie am 12. Mai rät die Initiative proDente daher,

Fachartikel, Praxisteam

Beitrag lesen

Neuer Ansatz in der Parodontitis-Vorsorge

Innovativer Ansatz bei Parodontitis: Virulenzhemmung von P. gingivalis ohne Zerstörung des Mikrobioms Parodontitis zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen und erhöht das Risiko für systemische Krankheiten. Ein neuer Ansatz hemmt gezielt die Virulenz von P. gingivalis, ohne das Mikrobiom zu zerstören – ein vielversprechender Fortschritt in der Prävention und Behandlung. Die Mundhöhle beherbergt ein komplexes Mikrobiom mit über 700 verschiedenen Bakterienarten, die essenziell für die Mundgesundheit sind und zusammen analog zum Darmmikrobiom in einer Eubiose wirken [1]. Parodontitis, eine bakteriell verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates, ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit: Studien zeigen, dass global jeder zehnte Mensch an einer Parodontitis

Fachartikel, Praxisteam

Beitrag lesen