Ein Diastema zwischen den beiden oberen Schneidezähnen für manche charmant, für andere störend. Das Autorenteam beschreibt die ästhetische und funktionelle Korrektur eines Diastemas. Und es muss nicht immer Keramik sein! Im vorgestellten Fall wurde ein CAD/CAM-Komposit verwendet. Das Ergebnis: ein natürlich harmonisches Lächeln und eine rundum zufriedene Patientin und das alles minimalinvasiv, ohne gesunde Zahnsubstanz beschleifen zu müssen. Die Abstimmung zwischen Praxis und Labor sowie die Wahl eines leistungsstarken Werkstoffkonzeptes machten es möglich.
Ein Diastema zwischen den oberen mittleren Schneidezähnen kann das harmonische Lächeln erheblich stören. Um die bestmögliche Behandlung zu wählen, ist immer eine funktionelle sowie ästhetische Analyse und Diagnostik von entscheidender Bedeutung. Basierend darauf kann der optimale Therapieweg gewählt werden.
Der vorliegende klinische Fallbericht beschreibt den Verschluss eines Diastemas im Oberkiefer mit CAD/CAM-gefertigten Komposit-Veneers, die sowohl ästhetische als auch funktionelle Anforderungen erfüllen.
Ausgangslage
Eine junge Patientin suchte unsere Praxis auf, weil sie mit dem Aussehen ihrer oberen mittleren Schneidezähne unzufrieden war. Sie fühlte sich durch das auffällige Diastema zwischen den Zähnen 11 und 21 (Abb.1 und 2) in ihrem Lächeln beeinträchtigt und wünschte sich eine schnelle, minimalinvasive Lösung, um die Lücke zu verkleinern, ohne sie vollständig zu schließen. Nach einer gründlichen ästhetischen und funktionellen Analyse entschieden wir uns für ein indirektes restauratives Verfahren.
Materialwahl
Gemeinsam mit dem Zahntechniker wählten wir die Herstellung von zwei CAD/CAM-gefertigten Kompositaufbauten Approximalfacetten in der Farbe HT A2 (Tetric CAD, Ivoclar). Ein modernes CAD/CAM-Komposit erschien uns in diesem Fall ideal, da es eine präzise Passung und gute Randgestaltung ermöglicht, ohne die natürlichen Zähne 11 und 21 unnötig beschleifen zu müssen. Zudem bietet der Werkstoff hervorragende mechanische Eigenschaften.
Die Behandlung
Die Situation wurde abgeformt und an das Labor geschickt. Die beiden approximalen Facetten für die Zähne 11 und 21 konnten digital konstruiert werden (Abb.3 bis 7). Es folgte das CAM-Fräsen der Restaurationen aus dem Kompositblock (Abb.9). Anschließend wurden die Facetten in wenigen Arbeitsschritten aufgepasst, ausgearbeitet, hochglanzpoliert (Abb.10 und 11) und für die definitive Befestigung vorbereitet. Eine zusätzliche farbliche Individualisierung der Oberfläche war nicht erforderlich, da die gewählte Kompositfarbe die Transluzenz und Helligkeit des Schmelzes der natürlichen Schneidezähne optimal imitiert.
Vor der definitiven adhäsiven Befestigung erfolgt die Auswahl des farblich passenden Befestigungskomposits (Abb.12). Hierzu nutzen wir Try-in-Pasten in den Farbtönen warm, light und neutral (Abb.13), die dem Farbton des Befestigungskomposits entsprechen. Durch eine sorgfältige Auswahl kann eine ideale Abstimmung zwischen Zahn, Restauration und Befestigungskomposit erzielt werden, was insbesondere bei solch diffizilen Restaurationen mit minimaler Schichtstärke entscheidend für die unsichtbare Integration der Restaurationen in den Zahn ist.
Nach der adhäsiven Befestigung wurden die Ränder der Facetten fein ausgearbeitet bzw. finiert und abschließend poliert. Das Komposit reagiert sehr gut auf diese Art der Oberflächenbearbeitung, wobei die homogene Struktur des gefrästen Komposits im Vergleich zur manuellen Schichtung besonders hervorzuheben ist. Das ästhetische Ergebnis (Abb.14 bis 20) ist hervorragend. Die Patientin war rundum zufrieden. Sie war glücklich mit dem sehr natürlichen Aussehen der Frontzähne und begeistert vom minimalinvasiven Vorgehen. Ihr Wunsch, die Lücke zwischen den oberen mittleren Schneidezähnen schnell und ohne Substanzverlust zu verkleinern, konnte erfüllt werden. Durch das beschriebene restaurative Vorgehen im additiven Ansatz blieb die natürliche Zahnsubstanz maximal erhalten.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass nach einer sorgfältigen Analyse der Diastemabreite und einem diagnostischen Wax-up ein partieller Lückenschluss zwischen den oberen mittleren Schneidezähnen gewählt wurde. Das digitale Wax-up ermöglichte eine sanfte Anpassung der Zahnform der beiden mittleren Schneidezähne und eine ästhetische Verbesserung des Emergenzprofils nahe der Papille. Die Entscheidung für CAD/CAM-gefertigte Kompositfacetten ermöglichte es, die ursprüngliche Anatomie der Schneidezähne unverändert zu lassen, die gesunde Zahnsubstanz maximal zu schonen und gleichzeitig die parodontale Gesundheit zu gewährleisten. Diese minimalinvasive Methode zeigt, wie digitale Technologien in Kombination mit modernen Werkstoffen effektiv genutzt werden können, um ästhetische und funktionelle Ergebnisse zu erzielen, die den Erwartungen der Patientin voll entsprechen.
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