Newsletter

Startseite

»

»

Niedrige Rauchstoppmotivation unter Raucher:innen in Deutschland

Niedrige Rauchstoppmotivation unter Raucher:innen in Deutschland

Fachartikel, Praxisteam

Prophylaxe & Dentalhygiene

mg° dental

Autor

3 MIN

Anmelden zum Favorisieren

Studie zu Barrieren des Rauchstopps[1] ergab: Die Raucher:innen-Quote in Deutschland verharrt auf einem hohen Niveau und liegt aktuell bei 34,2 Prozent (Stand 07/2023)[2]. Eine Umfrage unter 1.000 erwachsenen Raucher:innen in Deutschland, im Auftrag der Philip Morris GmbH, identifiziert Barrieren für den Rauchstopp und untersucht, wieso das Zigarettenrauchen in Deutschland weiterhin auf hohem Niveau stagniert. Die Ergebnisse zeigen: Jede:r zweite befragte Raucher:in ist aktuell nicht motiviert, mit dem Zigarettenrauchen aufzuhören (52 Prozent). Besonders ältere Raucher:innen sind nicht an einem Rauchstopp interessiert (>65 Jahre: 64 Prozent). „Ich rauche gerne“ war mit 50 Prozent die am häufigsten genannte Barriere für den Rauchstopp, gefolgt von der Schwierigkeit, Gewohnheiten und Rituale zu durchbrechen (41 Prozent) und fehlender Disziplin (31 Prozent). Konzept Schadensminderung als ergänzender Ansatz Der vollständige Rauchstopp ist stets die beste Option. Die Umfrageergebnisse legen allerdings nahe, dass der alleinige Appell zum Rauchstopp die Lebenswirklichkeit und Barrieren der Raucher:innen nicht ausreichend berücksichtigt. Für diejenigen erwachsenen Raucher:innen, die ansonsten weiterrauchen würden, könnte der vollständige Umstieg auf verbrennungsfreie und dadurch schadstoffreduzierte Alternativen sinnvoll sein, auch wenn diese nicht risikofrei sind, Nikotin enthalten und wir Langzeitstudien erst noch abwarten müssen. Genau das ist das Prinzip des Konzepts der Schadensminderung – Harm Reduction – beim Rauchen, das bisherige Präventionsmaßnahmen nicht ersetzt, sondern pragmatisch zu ergänzen versucht. Fehlendes Wissen über die Ursache der Schädlichkeit des Zigaretterauchens Die Umfrageergebnisse verdeutlichen allerdings Aufklärungsbedarf im Hinblick auf die Ursache der Schädlichkeit des Zigaretterauchens. Nur 18 Prozent der befragten Raucher:innen wussten, dass die Verbrennungsprodukte des Tabaks die primäre Ursache rauchbedingter Krankheiten sind. Außerdem schätzten 63 Prozent der Raucher:innen in Deutschland das gesundheitliche Risiko von E-Zigaretten und Tabakerhitzern als mindestens gleich hoch im Vergleich zur klassischen Zigarette ein. Einfluss von Ärzt:innen Für Raucher:innen sind Zahnmediziner:innen eine wichtige Quelle für gesundheitsrelevante Informationen[3]. Das Gespräch mit Zahnärzt:innen kann in Bezug auf die Rauchstoppmotivation eine positive Auswirkung haben. In den Umfrageergebnissen zeigt sich eine Korrelation, dass Raucher:innen, die zu diesem Thema mit Ärzt:innen im Dialog stehen, häufiger konkrete Rauchstopp-Pläne haben. Fundiertes Wissen als essenzielle Voraussetzung für den Rauchstopp Neben Raucher:innen sollten auch Akteur:innen im Gesundheitswesen über die Ursachen der Schädlichkeit des Rauchens informiert sein. Differenzierte Aufklärung über das Rauchen, den Rauchstopp und ggfs. auch über wissenschaftlich fundierte Alternativen ohne Verbrennung könnte gerade Raucher:innen, die ansonsten weiterrauchen würden, zu einer informierten Entscheidung ermächtigen. Die unter Raucher:innen weit verbreitete Fehlwahrnehmung des relativen Schadenspotenzials von verbrennungsfreien Alternativen, im Vergleich zum Zigarettenrauchen, untergräbt ihre Chance auf eine informierte Entscheidung[4]. Die wahrscheinliche Konsequenz ist das Weiterrauchen – die schlechteste Option von allen. Quellen [1] Barrieren des Rauchstopps 2022: https://pmi.berlin/was-wir-tun/barrieren-des-rauchstopps-2022/. [2] DEBRA-Studie: https://www.debra-study.info (Stand Juli 2023): Prävalenz aktueller Tabak-Raucher:innen in Deutschland. [3] Stiftung Gesundheitswissen, trend-monitor, Ausgabe 02,2020 [4] Yong HH, Gravely S, Borland R, Gartner C, Michael Cummings K, East K, Tagliaferri S, Elton-Marshall T, Hyland A, Bansal-Travers M, Fong GT. Do Smokers’ Perceptions of the Harmfulness of Nicotine Replacement Therapy and Nicotine Vaping Products as Compared to Cigarettes Influence Their Use as an Aid for Smoking Cessation? Findings from the ITC Four Country Smoking and Vaping Surveys. Nicotine Tob Res. 2022 Aug 6;24(9):1413-1421. doi: 10.1093/ntr/ntac087. PMID: 35368082; PMCID: PMC9356684.

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Azubis sind unsere Zukunft

News

Das BVZP-Botschafter:innen-Programm stärkt Azubis im zahnmedizinischen Bereich: Heidrun Moser berichtet von Berufsschulbesuchen, Herausforderungen und Reformbedarf in der Ausbildung.

News & Markt, Praxisteam

Beitrag lesen

Vitamin C und Gesundheit des Zahnfleisches

Vitamin C stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern ist essenziell für gesundes Zahnfleisch und Zähne. Es fördert die Kollagenbildung, beugt Entzündungen vor und schützt vor Zahnfleischerkrankungen.

Fachartikel, Praxisteam

Beitrag lesen

Lilli, Poldi, Pia und Nils für die Kinderprophylaxe

Ein innovatives Prophylaxekonzept unterstützt frühzeitige Vorsorge bei Kindern: Altersgerechte Methoden, digitale Tools und kindgerechte Darstellungen fördern Mundgesundheit und Zahnerhalt.

Fachartikel, Praxisteam

Beitrag lesen