Newsletter

service@mgo-fachverlage.de

+49 8243 9692-0

»

»

»

Weniger Karies bei Sechsjährigen in Berlin

Weniger Karies bei Sechsjährigen in Berlin

Fachartikel , Praxisteam

Prophylaxe & Dentalhygiene

mg° dental

Autor

3 MIN

Anmelden zum Favorisieren

Der Anteil der Kinder, die bei der Einschulung bereits Zahnfüllungen haben, nimmt ab. Dennoch besteht Handlungsbedarf: Jedes dritte sechsjährige Kind in Berlin ist im vergangenen Jahr wegen Karies behandelt worden. Das geht aus einer Datenanalyse der bei der AOK Nordost versicherten Kinder zum Schulanfang hervor. Zu wenige Kinder gehen demnach vorsorglich zum Zahnarzt. Vor Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2019 hatten 34 Prozent der AOK-versicherten Sechsjährigen in Berlin mindestens eine Zahnfüllung. Im Jahr 2023 waren es nur noch 30 Prozent. Der Rückgang um vier Prozentpunkte ist ein Erfolg der besseren Prävention in Kitas und beim Zahnarzt. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2019 gibt es mehr kostenfreie zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für die Kleinsten. So übernehmen die Krankenkassen bis zum sechsten Geburtstag eines Kindes die Kosten für sechs Früherkennungsuntersuchungen. Die Datenanalyse der AOK Nordost zeigt, dass dieses zusätzliche Angebot erfolgreich ist: 2019 erhielten 19 Prozent der 0- bis 5-Jährigen AOK-versicherten Kinder in Berlin eine Früherkennungsuntersuchung. 2023 waren es bereits 34 Prozent. Zu viele Kinder gehen unregelmäßig zum Zahnarzt Es gibt jedoch noch zu viele Kinder, die von diesen Vorsorgeuntersuchungen gar nicht oder nur unregelmäßig profitieren: 58 Prozent aller AOK-versicherten Kinder bis zum Vorschulalter aus Berlin waren im Jahr 2023 nicht beim Zahnarzt. „Das Risiko, an Karies zu erkranken, unterliegt verschiedenen Faktoren. Dazu zählen beispielsweise Ernährung, Zahnpflege und zu einem geringeren Teil auch erbliche Einflüsse. Entscheidend ist gerade auch im Baby- und Kleinkindalter, wie lange und oft ein Kind eine mit Fruchtsäften oder Milch gefüllte Nuckelflasche bekommt. Wenn dazu noch die Milchzähne unregelmäßig und mangelhaft gepflegt werden, dann wird es kritisch“, sagt Katja Kühler, Beratungszahnärztin bei der AOK Nordost. Zähneputzen in allen Kitas in Berlin verpflichtend machen „Gemeinsam mit Partnern haben wir darauf gedrungen, dass 2019 zusätzliche zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für kleine Kinder eingeführt wurden. Das hat Wirkung gezeigt. Auch andere Präventionsmaßnahmen, wie beispielsweise die Gruppenprophylaxe in Kitas, haben dazu beitragen, dass weniger Kinder in Berlin Karies bekommen. Das reicht aber noch nicht aus. Wir fordern deshalb, das Zähneputzen in allen Kitas in Berlin verpflichtend zu machen“, sagt Michael Hewelt, zuständiger Fachbereichsleiter bei der AOK Nordost für Zahnmedizin. Positive Effekte würde auch eine engere Vernetzung zwischen Kinder- und Zahnarztpraxis bringen. „Wir begrüßen sehr, dass künftig im Untersuchungsheft vermerkt werden soll, ob ein Kind eine Früherkennungsuntersuchung bei einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt wahrgenommen hat. Wenn beispielsweise die Kinderärztin bei einer Gesundheitsuntersuchung zwischen der U5 und der U9 feststellt, dass das Kind noch nicht beim Zahnarzt gewesen ist, kann sie die Eltern künftig gezielter ansprechen und empfehlen, diese Untersuchung wahrzunehmen ”, sagt Katja Kühler. Bild: Adobe Stock, Yura Yarema

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Neue Regeln für UPT: Digital unterstützt wird‘s einfacher!

Strukturierte Parodontitis-Therapie: Neue UPT-Regeln ab Juli 2025 Unsere gemeinsame Mission ist klar: Die Mundgesundheit unserer Patienten durch Prävention und eine strukturierte Parodontitis-Therapie zu erhalten oder stabilisieren. Denn Parodontitis ist eine Volkskrankheit – und die häufigste Ursache für vermeidbaren Zahnverlust, wenn sie unbehandelt bleibt. Seit dem 1. Juli 2021 ermöglicht die PAR-Richtlinie ein wissenschaftlich fundiertes, umfassendes Stufenkonzept zur Behandlung. Doch der anfänglichen Begeisterung folgte 2023 die Ernüchterung: Die Budgetierung und die komplexen Regelungen der PAR-Behandlungsstrecke führten zu Abrechnungsfehlern und großer Frustration in den Praxisteams. Zum 1. Juli 2025 treten nun längst überfällige Änderungen für die Unterstützende Parodontitis-Therapie (UPT) in Kraft. Herausforderungen

Fachartikel, Praxisteam

Beitrag lesen

Parodontitis vorbeugen: Dazwischen – Lücken, Nischen, Taschen

Europäischer Tag der Parodontologie: Interdentalpflege schützt vor Entzündungen Schon gewusst? Zahnbürsten erreichen nur 70 Prozent der Zahnoberfläche. Um auch die restlichen Flächen zu reinigen, sollten Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide täglich zum Einsatz kommen. Denn je weniger Zahnbelag anhaftet, desto niedriger ist das Risiko für eine Zahnfleischentzündung. Sie kann sich zu einer Parodontitis weiterentwickeln. Laut aktueller Sechster Deutscher Mundgesundheitsstudie (DMS 6) leiden in Deutschland schätzungsweise 14 Millionen Menschen an einer schweren Parodontitis. Die fortgeschrittene Entzündung der zahntragenden Gewebe gefährdet sowohl die Zähne als auch die Gesundheit des ganzen Körpers. Zum Europäischen Tag der Parodontologie am 12. Mai rät die Initiative proDente daher,

Fachartikel, Praxisteam

Beitrag lesen

Neuer Ansatz in der Parodontitis-Vorsorge

Innovativer Ansatz bei Parodontitis: Virulenzhemmung von P. gingivalis ohne Zerstörung des Mikrobioms Parodontitis zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen und erhöht das Risiko für systemische Krankheiten. Ein neuer Ansatz hemmt gezielt die Virulenz von P. gingivalis, ohne das Mikrobiom zu zerstören – ein vielversprechender Fortschritt in der Prävention und Behandlung. Die Mundhöhle beherbergt ein komplexes Mikrobiom mit über 700 verschiedenen Bakterienarten, die essenziell für die Mundgesundheit sind und zusammen analog zum Darmmikrobiom in einer Eubiose wirken [1]. Parodontitis, eine bakteriell verursachte Entzündung des Zahnhalteapparates, ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit: Studien zeigen, dass global jeder zehnte Mensch an einer Parodontitis

Fachartikel, Praxisteam

Beitrag lesen