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Detailed oder easy?

Detailed oder easy?

News & Markt, Zahntechnik

Interview

mg° dental

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7 MIN

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Erschienen in Dental Dialogue

Das Ceramill Software-Update 4.8 hielt neben zahlreichen CAD- und CAM-Neuerungen auch eine grundlegende Veränderung bereit. Der modulare ­Aufbau der Software ermöglicht dem Anwender in Zukunft besondere Einstellungsmöglichkeiten. Fabian Kempkes, Director Clinical CAD/CAM & Classic Products, und Johannes Anders, Senior ­Manager R&D – Scan/CAD, erläutern im Gespräch mit dental dialogue den neuen Ceramill ­Workflow im Detail und zeigen die wesentlichen Neuerungen für den Zahntechniker auf.

Im Ceramill Update 4.8, welches Anfang Dezember ausgerollt wurde, ist die Rede vom neuen Ceramill Workflow, was verbirgt sich genau dahinter?

Fabian Kempkes: Bei Amann Girrbach setzen wir mit unseren Software-Lösungen auf möglichst effiziente und einfache Arbeitsabläufe, die unsere Kunden im Alltag, egal ob Labor oder Praxis, bestmöglich unterstützen.


Mit dem Software-Upgrade 4.8 für die ­Ceramill Software-Pakete kommen wir diesem Versprechen nach und erweitern den Funktionsumfang mit zahlreichen neuen Funktionen und praxisnahen Hilfestellungen. Zentrales Element bildet die neu ­interpretierte Ceramill Software, die dank ihres modularen Aufbaus gezielt an individuelle Ansprüche und Fähigkeiten angepasst werden kann und so maßgeschneiderte Lösungen für jeden Anwender ermöglicht. Über den „Ceramill Software Manager” kann die Software entsprechend den Nutzerkenntnissen und dem Anwendungsspektrum konfiguriert werden und ist selbstverständlich jederzeit erweiterbar, sollten sich die Anforderungen ändern. So finden sich sowohl neue, unerfahrene Nutzer wie auch wahre CAD/CAM-Spezialisten in unserem System ­wieder.

Zusätzlich gehört ein aufwendiger und fehleranfälliger Datenimport vom Intra­oralscanner in die Design-Software dank des neuen „Ceramill Connection Guide” der Vergangenheit an. Eingebettet in den Ceramill Software Manager bietet dieser Hilfestellung beim Verbinden der weltweit gängigsten Intraoralscanner und sichert so eine automatisierte Übertragung der Scandaten in die Ceramill Software. ­Dadurch wird der Workflow deutlich ­vereinfacht und potenzielle Fehlerquellen reduziert.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, zukünftig einen Easy- und einen Detailed- Workflow anzubieten? Wie genau unterscheiden sich die beiden neuen Workflows und was haben Anwender davon?

Johannes Anders: Unser Ziel ist es, dentales CAD/CAM so zugänglich wie möglich zu machen – unabhängig davon, ob Sie gerade erst einsteigen oder bereits ein erfahrener Profi sind.
In den letzten zwei Jahrzehnten wurden CAD/CAM-Technologien immer ausgefeilter und leistungsfähiger. Doch die schiere Vielfalt der Funktionen kann schnell überwältigend wirken. Genau hier setzen wir mit unseren beiden optimierten, konfigurierbaren Workflows an. Der Easy-Workflow ist ideal für Anwender, die sich auf das Wesentliche konzentrieren möchten: die ästhetische Gestaltung von Kronen und Brücken. Technische Details wie Passungsparameter oder komplexe Einstellungen werden automatisch im Hintergrund ausgeführt. So können Sie sich voll und ganz auf die kreative Gestaltung fokussieren – einfach, schnell und ohne Kompromisse bei der Qualität.

Für erfahrene Anwender, die maximale Kontrolle und Flexibilität wünschen, bietet der Detailed-Workflow umfangreiche Möglichkeiten zur Individualisierung. Von individuellen Zementspalten bis hin zur präzisen Gestaltung von Kontaktpunkten – hier hat jeder die Freiheit, auf seine spezifischen Anforderungen einzugehen.

Das Beste daran: Weder Zahnarzt noch Zahntechniker müssen sich für einen festen Workflow entscheiden. Unser System passt sich den individuellen Bedürfnissen an. Einsteiger können den Easy-Workflow nutzen und bei Bedarf einzelne Schritte aus dem Detailed-Workflow hinzufügen. Profis können im Detailed-Workflow arbeiten und dennoch bestimmte Funktionen automatisieren, um Zeit zu sparen. Mit dieser Flexibilität unterstützen wir unsere Anwender und Nutzer dabei, ihr individuelles Know-how optimal einzusetzen, aber auch es kontinuierlich zu erweitern.

Sie sprechen immer wieder von einem modularen Aufbau des Ceramill Systems. Was genau ist damit gemeint?

Fabian Kempkes: Durch den modularen Aufbau des Ceramill Systems ist es für Kunden jederzeit möglich, den Workflow im Rahmen von buchbaren Software-Zusatzmodulen sowie Anbindung weiterer Geräte wie Desktopscanner bis hin zum kompletten CAD/CAM-Laborspektrum zu erweitern. So können beispielsweise Module für den Zebris Gesichtsbogen oder Module für die Erstellung von Schienen den Workflow, abhängig vom Indikationsspektrum, sinnvoll ergänzen. Mit unserem Desktopscanner Ceramill Map FX in Verbindung mit der Ceramill Mind CAD-Software bieten wir den Einstieg in die Gestaltung einer Vielzahl unterschiedlichster dentaler Restaurationen. Entsprechend kann CAM-seitig auf das komplette Portfolio an Amann Girrbach Fräsmaschinen zurückgegriffen und das System erweitert werden.

Zum einen gibt es die Motion DRS, die, ausgelegt auf die Fertigung von Einzelzahnrestaurationen und 3-gliedrigen Brücken, auf einfachste Art und Weise in Verbindung mit der Ceramill Mind interagiert. Zum anderen können wie gehabt laborseitig alle größeren Maschinen wie die ­Ceramill Matron, mit der das volle Potenzial dentaler Restaurationen ausgeschöpft wird, in den Workflow integriert werden. Dank des modularen Aufbaus und der beliebigen Erweiterbarkeit kann das System individuell gemäß den Kenntnissen des Technikers und den Anforderungen der Restauration zusammengestellt werden. Entsprechend ist das Ceramill System ein zukunftssicheres System, da es sich jederzeit anpassen lässt und sich mit dem Anwender weiterentwickelt.

Mit dem Ceramill Connection Guide steht dem Anwender ein neues Software-Tool zur Verfügung, welches die Verbindung zwischen IO-Scanner und Ceramill Software deutlich vereinfachen soll. Können Sie erklären, wie genau dies funktioniert?

Johannes Anders: Intraoralscanner kommen in den letzten Jahren bei immer mehr Zahnärzten und Praxen zum Einsatz. Dentallabore und Praxen bzw. Praxislabore sind gezwungen, die durchgeführten Scans in ihrem CAD/CAM-System zu verarbeiten. Herausfordernd ist hierbei heute immer noch die Übertragung der Fälle aus den Intraoralscanner-Systemen in die entsprechenden CAD/CAM-Systeme.

Hier setzt der Connection Guide an. Integriert in den Ceramill Software Manager unterstützt er auf einfachste Art und Weise bei der jeweiligen Verbindungseinrichtung zwischen dem Scanner und dem ­Ceramill System und bietet darüber hinaus Erläuterungen zur Vorgehensweise der Fallübertragung.

Nach der Einrichtung stellt er sicher, dass Fälle automatisiert in die Ceramill Software übertragen werden. Hervorzuheben ist hierbei, dass neben den 3D-Scans auch die Auftragsinformationen zu Restaurationsart und Materialvorgabe übermittelt werden, wodurch eine nahtlose Weiterverarbeitung im Ceramill System möglich wird. Damit werden umständliche und aufwendige manuelle Prozesse vermieden. Unterstützt wird die Verbindung zu den vier größten Intraoralscanner-Marken weltweit: iTero, 3Shape Trios, Dentsply ­Sirona und Medit. Darüber hinaus finden sich Erläuterungen und Hilfestellungen zur Übertragung von Scandaten anderer ­Marken.

Worauf konnten sich die IDS-Besucher dieses Jahr bei Ihnen freuen?

Fabian Kempkes: Auf der diesjährigen IDS in Köln war Amann Girrbach wieder mit einem Stand in sehr ansprechendem Format und Größe vertreten, auf dem wir sowohl bestehende Produkte als auch viele Neuheiten für alle Kundengruppen ausstellten und demonstrierten.


Ein Highlight waren dabei die täglichen Live-Sessions und Demonstrationen verschiedener internationaler Experten. Im Bereich Clinical CAD/CAM haben wir zum Beispiel täglich zwei Shows gezeigt, in denen sowohl Zahntechniker als auch Zahnärzte sehr realitätsnah den Workflow innerhalb des Labors sowie zwischen Labor und Praxis auf Basis unseres beschriebenen Ceramill Systems demonstrierten.

Vielen Dank, Herr Anders und Herr Kempkes, für diese interessanten ­Einblicke.

Kurz und knapp: Flexibilität im digitalen Workflow
Anwender müssen sich nicht für einen festen Workflow entscheiden, sondern können ihrem individuellen Know-how entsprechend einsteigen. Es steht nun eine Software zur Verfügung, die über einen modularen Aufbau gezielt an individuelle Ansprüche und Fähigkeiten angepasst werden kann und so maßgeschneiderte Lösungen für jeden Anwender ermöglicht:

  • Einsteiger können den Easy-Workflow nutzen und bei Bedarf einzelne Schritte aus dem Detailed-Workflow hinzufügen.
  • Profis können im Detailed-Workflow arbeiten und dennoch bestimmte ­Funktionen automatisieren, um Zeit zu sparen.

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