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News & Markt, Zahntechnik

Interview

mg° dental

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8 MIN

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Erschienen in Dental Dialogue

Ztm. Annette von Hajmasy, vielen unter ihrem Spitznamen Nena bekannt, ist erfahrene Zahntechnikerin und gefragte Referentin. Die Rückkehr in ihre Heimat Südschwarzwald vor zweieinhalb Jahren brachte nicht nur eine räumliche Nähe zu Renfert mit sich, sondern auch die Möglichkeit, ihre Expertise in der Komposit-Technik in die Entwicklung einer neuen Generation von Arbeitsleuchten einzubringen. Ein Glücksfall – denn wer könnte besser beurteilen, worauf es bei der Arbeit mit Komposit ankommt? In diesem Interview spricht Annette von Hajmasy mit Fachjournalistin Annett Kieschnick über optimales Arbeitslicht.

Sie hat eine beeindruckende berufliche Reise hinter sich – Berlin, Kapstadt, Köln, Erlstätt im Chiemgau und zurück in den Südschwarzwald, ihre gebürtige Heimat. Jeder Ort bringt eigene Geschichten und Inspirationen mit sich. So vielseitig wie ihre beruflichen Stationen ist Annette von Hajmasy auch als Zahntechnikerin und als Mensch.
Die Zusammenarbeit mit Renfert kam zur richtigen Zeit, denn seit LEDs als Lichtquelle verpflichtend sind, stellt dies die Zahntechnik vor einige Herausforderungen, auch bei der Verarbeitung von Kompositen.

Liebe Nena, Du hast viele Facetten des Berufs erlebt und arbeitest jetzt als Freelancerin. Wie ist diese Idee entstanden und was bedeutet es für Dich, Deinen Beruf auf diese Weise auszuüben?
Annette von Hajmasy:
Die Art und Weise, wie ich meinen Beruf heute ausübe, hat sich im Laufe der Jahre entwickelt, ohne dass ich ein klares Ziel vor Augen gehabt hätte. Mehr als 20 Jahre habe ich gemeinsam mit meinem Mann Jürg Stuck ein Labor in Köln geführt und Zahnersatz handwerklich sowie später mit digitaler Unterstützung hergestellt. Dabei haben wir die meisten komplexen Restaurationen gemeinsam angefertigt. Ab dem Jahr 2016 arbeiteten wir bei unserem Freund und Kollegen Christian Vordermayer (Oraldesign Chiemsee) als freischaffende Zahntechniker. Hier hat sich eine erste Änderung meines Berufsweges abgezeichnet. Innerhalb eines größeren Teams war ich eng in die Planung von herausnehmbarem Zahnersatz involviert und habe mein Know-how zur Verfügung gestellt. Handwerklich habe ich mich ausschließlich um den Verblendbereich gekümmert. Das war der Startschuss dafür, mein Wissen und Können als gesonderte Leistung anzubieten. Seit 2022 leben und arbeiten wir nun in meiner alten Heimat, dem Südschwarzwald. In dieser Lebensphase kann ich die Früchte meiner jahrelangen Erfahrung ernten. Jetzt darf ich das tun, was mir am meisten Spaß macht: Komposit und Keramik verarbeiten, in handwerklicher und auch „lehrender” Form.

Deine Rückkehr in den Südschwarzwald hat nicht nur private Veränderungen mit sich gebracht. Durch die räumliche Nähe zu Renfert ergaben sich auch ganz andere Perspektiven, z. B. die Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Light 1, der neuen Arbeitsleuchte. Wie kam es dazu?
von Hajmasy:
Wenn man seit so vielen Jahren mit Komposit arbeitet, fällt einem auf, wie unglaublich wichtig Arbeitslicht ist. Und nun kam noch ein weiterer Aspekt hinzu: Seit Ende 2023 sind nur noch LEDs als Arbeitsplatzbeleuchtung erlaubt. LEDs haben viele Vorteile, aber bei Komposit einen entscheidenden Nachteil:
Sie können dazu führen, dass Komposit-Materialien während der Bearbeitung vorzeitig aushärten. Hier waren neue Lösungen gefragt. Als Renfert mit der Idee einer neu gedachten Arbeitsleuchte auf mich zukam, war ich sofort begeistert und brachte mein Wissen ein. Gemeinsam haben wir u. a. an der Frage gearbeitet: Wie sieht die optimale Ausleuchtung für die Verarbeitung bzw. Modellation von Komposit aus und wie für die Oberflächenausarbeitung?

LEDs gelten seit der Gesetzesänderung als Standard bei der Arbeitsplatzbeleuchtung. Welche Herausforderungen entstehen dadurch für Zahntechniker?
von Hajmasy:
Das ist tatsächlich ein komplexes Thema. Einerseits betrifft es Vollkeramik-Restaurationen, bei denen aktuell die Imitation der Fluoreszenz intensiv diskutiert wird und sich Keramikhersteller um Lösungen bemühen. Andererseits zeigt sich eine große Herausforderung bei der Verarbeitung von Komposit. Unter LED-Beleuchtung härten die Materialien deutlich schneller aus als unter herkömmlichem Licht – ein Problem, das die Laborarbeit direkt betrifft. Der Grund dafür ist der intensive Blauanteil der LEDs im Bereich von 400 bis 500 Nm. Das ist der Bereich, in dem die Fotoinitiatoren im Komposit reagieren – der gleiche Bereich übrigens, den auch unsere Lichthärtegeräte nutzen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Komposit zwar gleich Komposit ist, aber jeder Hersteller sein eigenes „Rezept” hat. Überall sind etwas andere Initiatoren und andere Inhaltsstoffe im Material. Dadurch haben wir unterschiedliche Verarbeitungszeiten. Was sich generell sagen lässt: Transluzente Materialien härten schneller aus als ein opakes oder ein relativ dicht gefülltes Material. Für die Light 1 haben wir einen Komposit-Modus entwickelt, der diese Herausforderung löst.

Was macht den Komposit-Modus der Light 1 besonders?
von Hajmasy:
Was mich an der Light 1 begeistert, ist die Kombination aus schlichter Eleganz und durchdachter Funktionalität. Die Leuchte sieht nicht nur gut aus, sie macht die Arbeit angenehmer. Das Licht ist einfach brillant. Der Komposit-Modus lässt sich per Knopfdruck aktivieren – ohne komplizierte Einstellungen. In diesem Modus ist eine Verarbeitungszeit für Komposit von etwa 30 Minuten möglich. In dieser Zeit kann ich in Ruhe mit dem Material arbeiten, ohne dass es anfängt auszuhärten. Das Besondere: Wir haben den Blauanteil im Komposit-Modus zwar reduziert, sind aber nicht zu weit in den Gelb- und Orangebereich gegangen, da dieser das optische Erscheinungsbild verfälschen würde. Das ist entscheidend, denn gerade bei Komposit müssen wir die Farben, die wir schichten, präzise erkennen. Ist das Licht zu orange, haben wir keine Chance mehr, Farbunterschiede zu sehen. Für die Bearbeitung des ausgehärteten Materials nutze ich dann meinen Home-Button. Dieser bietet mir optimales Licht für die Detailarbeit – präzise, blendfrei und ermüdungsarm.

Was bedeutet gutes Arbeitslicht für deine Tätigkeit als Zahntechnikerin?
von Hajmasy:
Gutes Licht ist für mich mehr als Helligkeit. Bei der Arbeit mit Komposit wird das besonders deutlich. Nehmen wir zum Beispiel das Injizieren der Schneide in der Küvettentechnik. Schneidemasse ist lichtempfindlicher als das Dentin. Selbst bei größeren Arbeiten kann ich im Komposit-Modus jedoch entspannt arbeiten und muss mir keine Gedanken machen, ob das Material beim Injizieren anfängt anzuhärten. Was mir bei der Light 1 auch gefällt: Durch verschiedene Modi kann ich das Licht an die Arbeitssituation anpassen.
Für die Farbbestimmung brauche ich anderes Licht als für die Bearbeitung des Materials. Mit einem Knopfdruck habe ich das Licht, das ich benötige. Und am Ende eines Arbeitstages merke ich, wie viel entspannter meine Augen sind. Mittlerweile setze ich mich sogar unter die Light 1, wenn ich einen Knopf annähen muss. Einfach weil das Licht spürbar besser ist. Mir ist vorher kaum aufgefallen, wenn Licht flimmert. Die Light 1 ist zu 100 % flimmerfrei – den Unterschied merke ich jetzt jeden Tag.

Als Zahntechnikerin und Referentin erlebst Du die Entwicklung der Branche hautnah mit. Was siehst Du als wichtigste Trends?
von Hajmasy:
Die Zahntechnik entwickelt sich rasant – ob digitale Technologien, neue Materialien oder eben optimierte Arbeitsbedingungen wie besseres Licht. In meinem kleinen Labor, das sich vielleicht vom klassischen Dentallabor unterscheidet, lege ich hohen Wert auf eine Atmos­phäre des Wohlfühlens. Aber das ist in den meisten Laboren, die ich kenne, ähnlich. Die Einrichtung, das Licht, die gesamte Arbeitsumgebung – all das trägt zu einer positiven Arbeitskultur bei. Das hat sich im Vergleich zu früher deutlich ­gewandelt. Heute wissen wir, wie wichtig eine gesunde, angenehme Arbeitsumgebung ist.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, nicht nur in moderne Technologien zu investieren, sondern auch in optimale Arbeitsbedingungen. Dazu gehören eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und eben gutes Licht. Das macht einen riesigen Unterschied – nicht nur für die Qualität der Arbeit, sondern für die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Wenn ich in Labore komme und Kurse gebe, merke ich immer wieder: Zahntechnikerinnen und Zahntechniker, die unter guten Bedingungen arbeiten können, sind motivierter und leben unseren wunderbaren Beruf mit Enthusiasmus und Leidenschaft. So entsteht eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Die Light 1 auf einen Blick

  • Optiktechnologie mit Raytracing-Verfahren
  • Kalibriertes Licht für geringste Toleranzen
  • Blendfreiheit: UGR < 19 (bei 60 cm Lichtkopfhöhe)
  • CRI-Wert: 97 (erweiterter 14-Farben-Abgleich)
  • 100 % flimmerfrei durch spezielle Elektroniksteuerung
  • Spezielle Arbeitsmodi: Tageslicht (Farbbestimmung), Komposit (reduzierter Blaulichtanteil), individuell speicherbare Einstellungen
  • Rechteckige, homogene Ausleuchtung des Arbeitsbereichs
  • Energieeffiziente LED-Technologie mit austauschbarem Panel

Das Interview führte Annett Kieschnick.

www.renfert.com

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