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Spart Zeit und erhöht die Qualität

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Fachartikel , Zahnmedizin

Endodontie

mg° dental

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7 MIN

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Kennen Sie das? Ihr Team hat zwei Stunden eingeplant für die Endo-Behandlung. Der Patient sitzt nun schon seit eineinhalb Stunden im Stuhl, der Kanal ist immer noch nicht gefunden und ihr ganzer Praxis­ablauf gerät durcheinander – ein Szenario, das in vielen Praxen immer wieder vorkommt. Dr. Tomas Lang aus Essen ist erfahrener Endodontologe und kennt die Fallstricke in der endodontischen Behandlung –
sowohl für den Generalisten als auch für den Spezialisten. Im Gespräch erläutert er, wie und warum digitale Techno­logie gerade in der endodontischen Diagnostik, Planung und Durchführung ein Gewinn für die ­Praxen ist und welche Erfahrungen er mit dem Einsatz von Sicat Endo und Sicat Accessguide gemacht hat.

Herr Dr. Lang, Sie betreiben die Praxis Sirius Endo, eine auf Endodontie spezialisierte Praxis. Wie digital sind Sie aufgestellt?
Dr. Tomas Lang: Von Anfang an haben wir uns als reine Überweiserpraxis voll digital aufgestellt. Wir arbeiten weitestgehend papierlos – angefangen bei Kostenvoranschlägen, die in elektronischer Form übermittelt und unterschrieben werden, bis hin zum volldigitalen Röntgen mit der 2-D- und 3-D-Technik. Auch der Arztbericht, der nach abgeschlossener Therapie an die überweisende Praxis übermittelt wird, wird digital erstellt und übersandt. Schickt ein Überweiser ein analoges Röntgenbild per Post, wird es bei uns digitalisiert und dann in unseren digitalen Workflow integriert.

Wie lange arbeiten Sie bereits mit Sicat Endo, und bei welchen Fällen/Indika­tionen setzen Sie die Software ein?
Wir haben den Werdegang der Pla- nungssoftware Sicat Endo und deren Umsetzung mit Sicat Accessguide von Anfang an bis zur Markteinführung auf der IDS 2019 über dreieinhalb Jahre wissenschaftlich begleitet. Sicat Endo wird bei uns immer dann eingesetzt, wenn wir die Wurzelkanalbehandlung DVT-unter- stützt durchführen. Und da uns in der Regel die schwierigen Fälle überwiesen werden, durchläuft nahezu jeder Patient diesen Prozess.

Worin sehen Sie die Vorteile in der Arbeit mit Sicat Endo – für den Spezialisten und für den Generalisten?
Der Generalist kann sich über die dreidimensionalen Daten und deren Auswertung bereits vor der Wurzelkanalbehandlung Klarheit über die individuelle anatomische Situation des Patienten verschaffen. Damit kann er entscheiden, ob es sich um einen Fall handelt, den er mit einer sehr guten Prognose selbst in der Praxis durchführen kann, oder ob er diesen Patienten besser in eine endodontische Spezialpraxis überweisen möchte. Somit erfolgt der Überweisungsauftrag sehr zielgerichtet befundorientiert und nicht, wie sonst üblich, erst nach einer gescheiterten konventionellen Standardtherapie. Das ist ein großer Vorteil in der Positionierung ambitionierter Generalisten. Ein weiterer Vorteil für den Generalisten ist, dass Sicat Endo nicht nur als Planungstool einsetzbar ist, sondern in Verbindung mit dem sogenannten ­Sicat Accessguide – einer Bohrschablone – die dem Anwender auch die Möglichkeit einer geführten Wurzelkanalbehandung bietet. Gerade bei schwer zugänglichen Wurzelkanalsystemen im Frontzahn- oder Prämolarenbereich ist die Bohrschablone sinnvoll. Das verkürzt die Behandlungszeit und erhöht die Sicherheit.
Auch für die spezialisierte Praxis ergeben sich Vorteile. Wir sparen mit dem Planungstool Sicat Endo sehr viel Behandlungszeit, da wir im Vorfeld genau eruieren können, wie viele Wurzelkanäle es aufzufinden gibt, wie stark deren Krümmungen und wo diese topografisch zu finden sind. Mit diesem „Fahrplan“ können wir dann über das Operations­mikroskop zielgerichtet arbeiten, sodass wir in unserem endodontisch routinierten Alltag 20 bis 30 Prozent Behandlungszeit einsparen. Diese Einsparung wird natürlich durch mehr Zeitaufwand in der Planungsphase „erkauft“, wobei jedoch die Planung eine delegierbare Aufgabe ist. Das verkürzt die reine Behandlungszeit und erhöht die -qualität.

… man spart also Zeit. Wie stellt sich das für den Patienten und wie für die Praxis dar?
Für den Patienten bedeutet das: Er erhält einen Therapieplan und weiß, was
auf ihn zukommt, welche Komplikationen und Herausforderungen in seinem Fall vorliegen, um das Wurzelkanalsystem zu erschließen. Das vermittelt dem Patienten ein sicheres Gefühl. Unsere Erfahrung ist, dass sich Patienten sehr gut damit fühlen, wenn eine Planung der Therapie zugrunde liegt. Die Behandlung selbst empfinden sie als sehr zielgerichtet, weil sich die Behandlungszeit am Stuhl dadurch reduziert – das ist für die Patienten wahrnehmbar, denn viele kennen ja bereits Wurzelbehandlungen als langwierige Prozeduren.
Für die Praxis stellt sich die Arbeit mit dem Planungstool Sicat Endo als deutli- che Stressverringerung dar, da Behandler und Team wissen, was auf sie zukommt. Damit kann man auch entspannter an komplizierte Fälle herangehen und ent- sprechend die Behandlungszeit einteilen.

Wie sieht der Workflow innerhalb des Praxisteams aus? Was kann die ZFA vorbereiten und wann kommen Sie als Zahnarzt hinzu?
Hier muss man unterscheiden, ob nur ­Sicat Endo als Planungstool oder auch die Sicat Accessguide verwendet wird, also auch Bohrschablonen geordert werden. Ist die Entscheidung für ein Vorgehen mit Bohrschablone gefallen, wird der Patient nach einem kurzen Gespräch mit dem Arzt in die Hände der ZFA übergeben. Sie fertigt ein 3-D-Röntgenbild, führt die digitale Abformung sowie die Planung für die Schablone durch und bespricht diese mit dem Patienten. Der Arzt kontrolliert die Planung und führt das Abschlussgespräch. Im Folgetermin steht dann die Bohrschablone zur Verfügung und die Behandlung wird vom Arzt zusammen mit der ZFA durchgeführt.
Wird Sicat Endo als reines Planungstool eingesetzt erstellt die ZFA die 2-D- und 3-D-Röntgenaufnahmen. Zudem führt sie die virtuelle Planung durch und anschließend das Vorgespräch mit dem Patienten bezüglich der anatomischen Besonderheiten. Dann kommt der Zahnarzt hinzu, bespricht die weiteren medizinischen Befunde und den Eingriff. Da alle anderen Punkte vorab mit dem Patienten bereits ausführlich geklärt wurden, braucht es nur ein kurzes Arztgespräch. Anschließend erfolgt die Umsetzung nach „Sicat-Endo-Plan“, der alle wichtigen Informationen wie Kanalzahl, -lage und -länge, enthält, sodass der Zahnarzt den Eingriff mithilfe des Operationsmikroskops unter Kofferdamm zielgerichtet durchführen kann.

Was raten Sie Kollegen, die in die digitale Endodontie einsteigen wollen?
Bei der Investition in ein DVT sollte man sich insbesondere mit der Unterstützung des ganzen digitalen Ökosystems auseinandersetzen. Denn es ist traurig, wenn man später feststellt, dass die Software­lösungen, mit denen man gerne arbeitet oder in Zukunft arbeiten möchte, nicht mit dem DVT kompatibel sind. Ein weiterer Aspekt ist: Man erhöht mit dem Einsatz digitaler Technologie gleichzeitig auch den Komplexitätsgrad in der Praxis. Unsere Erfahrung ist, dass das Team dies dankbar annimmt – deshalb sollte man auch an die Schulung des Teams denken. Man sollte als Behandler nicht vor neuen Technologien zurückschrecken, aus der Sorge heraus, dass sie den Aufwand für den Arzt erhöhen. Es ist ein Irrglaube, dass man als Behandler DVT und Planung selbst machen muss – und damit weniger Zeit für die Behandlung der Patienten verbleibt. Bei Sirius Endo ist genau das Gegenteil eingetreten. Dank unseres gut geschulten Teams bekommen wir Ärzte gut geplante Fälle, die wir viel schneller lösen können. Mein Team könnte es sich nicht anders vorstellen, als so zu arbeiten. Da sich jeder einzelne in diesem Moment als integraler Bestandteil der Therapie fühlt, das ist ein ganz entschei- dender Motivationsfaktor und wirkt sich positiv auf den Praxisalltag aus.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Natascha Brand

Fortbildungstipp:
Information zu Team-Hospitationen und zertifizierter Teamschulung für Zahnärzte und ZFAs zum Thema Planung/DVT/Bohrschablonen in der Endodontie unter www.siriusendo.de

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